Kloster Heiligkreuztal

Bedeutender Abt aus Kloster SalemEberhard vonRohrdorf

Der Abt des Klosters Salem, Eberhard von Rohrdorf (um 1160–1245), machte sich besonders um die Aufnahme von Frauenklöstern in seinen Orden verdient. Er leistete regelrechte Pionierarbeit auf diesem Gebiet und nahm auch Kloster Heiligkreuztal in seine Obhut.

Kloster und Schloss Salem, Gartenansicht des Klosters

Eberhard führte Kloster Salem zur ersten Blüte.

Wer war Eberhard von Rohrdorf?

Eberhard entstammte einer süddeutschen Adelsfamilie, den Grafen von Rohrdorf. Um 1180 trat er als Novize in das Zisterzienserkloster Salem ein. 1191, im Alter von 30 Jahren, wurde Eberhard einstimmig zum Abt gewählt. Dies zeigt, dass er schon früh durch außergewöhnliche Begabung aufgefallen sein muss. Eberhard entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Äbte von Salem. Fast 50 Jahre dauerte seine Amtszeit, in der er das Kloster zu einer ersten wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Blüte führte.

Warum war Eberhard so wichtig für die Frauenklöster?

Die zisterziensische Ordensleitung weigerte sich zunächst, die Frauenklöster zu akzeptieren, die um 1200 ohne Zustimmung des Ordens gegründet worden waren. Das Generalkapitel der Zisterzienser untersagte sogar ausdrücklich die Aufnahme von Frauengemeinschaften in den Ordensverband. Den Frauenklöstern war es daher ohne die vermittelnde Hilfe von Männern wie Eberhard von Rohrdorf fast unmöglich, den Weg in den Ordensverband zu finden und als Klostergemeinschaft anerkannt zu werden.

Seitenaltar der Klosterkirche St. Anna des Klosters Heiligkreuztal

Seitenaltar der Klosterkirche St. Anna des Klosters Heiligkreuztal.

Wie unterstützte Eberhard die Zisterzienserinnen?

Eberhard von Rohrdorf muss einen für damalige Zeiten ausgeprägten Sinn für Recht und Gerechtigkeit gehabt haben. Der Abt leistete bei der Anerkennung der Zisterzienserinnen Pionierarbeit und nahm mehrere Frauenklöster in seine Obhut. Da Eberhard sowohl vom Papst wie auch von den Staufern hoch geschätzt wurde, konnte er seinen Einfluss nutzen, um den Frauenklöstern Schutz zu bieten. Das Visitationsrecht und die Aufsichtspflicht über diese Klöster behielt Kloster Salem bis zu deren Auflösung 1804.

Decke der Klosterkirche St. Anna des Klosters Heiligkreuztal

Er sorgte für die Aufnahme in den Orden.

Was verbindet Abt Eberhard mit Heiligkreuztal?

Die Schwestern aus Heiligkreuztal fanden bei ihm volle Unterstützung: Abt Eberhard begleitete den oftmals steinigen Weg von den Anfängen bis zur vollzogenen Aufnahme in den Zisterzienserorden. So stand er ihnen bereits 1227 bei dem Erwerb von Land in Wasserschapfen aus dem Besitz Konrads von Markdorf bei und beurkundete den Vorgang. Nach der Aufnahme in den Orden war Eberhard als Aufseher und Vaterabt in Kloster Heiligkreuztal tätig und leistete seelsorgerische Dienste bei den Nonnen.