MEISTERWERKE DES KLÖSTERLICHEN KUNSTHANDWERKS
Gold, Silber und Perlen, bestickter Brokat und Seidenstoffe: Wie königliche Sieger staffierten die Nonnen im Zisterzienserkloster von Heiligkreuztal ihre kostbaren Reliquien aus. Die geschmückten Knochen aus den römischen Katakomben wurden in bemalten Holzkästen präsentiert, deren Deckel man öffnen kann, um die verehrten Heiligen zu sehen: Man inszenierte die Reliquien so, als lägen sie in vollem Schmuck in ihren Sarkophagen in der Klosterkirche. Wenn an hohen Feiertagen die Klappen geöffnet wurde und hinter den Glasscheiben die ganze Pracht zu sehen war, muss die Wirkung auf die Gläubigen überwältigend gewesen sein.
EIN MONUMENT DER GEGENREFORMATION
Als die katholische Kirche im 16. Jahrhundert die Heiligenverehrung forcierte – eine Reaktion auf die Reformation mit ihrer nüchternen Konzentration auf Bibel und Predigt – erhielten auch die Nonnen von Heiligkreuztal eine reiche Ausstattung mit Reliquien. Ganze Skelette aus den römischen Katakomben erreichten das Donautal. Die frommen Zisterzienserinnen setzten ihren ganzen Ehrgeiz darein, die kostbaren Reliquien in Hüllen
aus Samt und Seide, Golddraht und Perlen zu kleiden. Diese erstaunlichen „Heiligen Leiber“ sind in Heiligkreuztal in ihren bemalten Holzschreinen bis heute perfekt erhalten – das ist außergewöhnlich und macht Heiligkreuztal zu einem Monument von besonderer Bedeutung. Die raren Zeugnisse der barocken Reliquienverehrung sind jetzt wieder zu sehen – noch bis zu den Ostertagen.
SERVICE UND INFORMATION
ÖFFNUNGSZEITEN KLOSTER HEILIGKREUZTAL
Kloster täglich 9.00 – 19.00 Uhr
Klosterkirche täglich 8.00 – 17.00 Uhr
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